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Vernissage im Dorfmuseum

Vernissage im Dorfmuseum

Am Freitag dem 28 April lud die Gemeinde Rappottenstein zur Vernissage der NöART Ausstellung „Edle Obererflächen" 

Kulturreferent Roland Stöger begrüßte gemeinsam mit Roswitha Straihammer, von der NöART, alle Anwesenden und als Ehrengäste konnte sie den Abgeordneten zum NÖ Landtag Franz Mold sowie Hartwig Knack, den Kurator der Ausstellung begrüßen. Eine ganz besondere Freude war es den beiden auch das die gezeigte Ausstellung hier im Dorfmuseum von Roiten ihre Prämiere feierte und das auch fünf der insgesamt 21 ausstellenden Künstler persönlich anwesend waren. In seinen einführenden Worten ging anschließend Kurator Knack auf alle Künstler, und ihre Werke die in der Ausstellung zu sehen sind, ein 

Gold und Rost können wohl kaum gegensätzlicher sein. Als Edelmetall kann Gold nicht oxidieren, verändert sich mit der Zeit normalerweise nicht, und symbolisiert daher Unvergänglichkeit und die himmlischen Sphären der Götter. Rost hingegen steht seit der Eisenzeit als prozesshaftes Korrosionsprodukt landläufig für Zerstörung, Gewalt, Alter und Vergänglichkeit. Wenig andere Materialien weisen eine vergleichbare bedeutungsmäßige Vielfalt mit ähnlich zahlreichen und teilweise sogar gegensätzlichen Bedeutungsebenen auf. Häufig setzen Künstler:innen in ihren Werken Gold und Rost so ein, dass nicht eine, sondern gleichzeitig mehrere unterschiedliche, zum Teil auch widersprüchliche Lesarten möglich sind. Somit ist Gold zum Beispiel nicht nur ein sonnengleiches Lichtsymbol, sondern verkörpert gleichzeitig Geld, also irdische, vergängliche Schätze. Rost wird einerseits als Kennzeichen schlechter Qualität und Verfall wahrgenommen, thematisiert andererseits aber in romantisierender Weise die warmen, farbenfrohen Oberflächen alter metallener Industriedenkmäler und gilt schon längst als Signatur von Authentizität.

Nach der Zeit des Jugendstils und Gustav Klimts „Goldener Periode“ wurde es für einige Dekaden still um die jahrhundertelange Verwendung von Gold in der Kunst, während rostiges Blech und Eisen im fortgeschrittenen Industriezeitalter als ästhetische Ausdrucksmittel auftauchten. Pablo Picasso setzte 1912 erstmals aus rostigem Blech und Eisendraht skulptural eine „Gitarre“ zusammen, mit der er das Prinzip der kubistischen Formenzersplitterung aufgriff. 

Zu keinem Zeitpunkt gab es eine Kunstrichtung oder eine dezidierte Künstlergruppe, in der die Auseinandersetzung mit Gold oder Rost ein zentrales Thema gewesen wäre. So stellt die Ausstellung eine außerordentliche Vielfalt an unterschiedlichen Ansätzen und Positionen mit jeweils individuellen Ansätzen vor, die sich dem Glanz, der Wärme, den Farben und dem Zauber von „Gold und Rost“ in der aktuellen Kunst verschreiben.

Die Vernissage wurde vom Roitner Ensemble 1-2-3 Quetscherei musikalisch umrundet und die Ausstellung abschließend vom Abgeordneten Franz Mold eröffnet. Zu sehen ist die Ausstellung nun bis 21. Mai jeweils am Wochenende und an Feiertagen zwischen 14:00 und 16:30 Uhr

Werke dieser Künstlerinnen und Künstler sind vertreten

Friedrich Erhart, Heinz Frigge, Martina Funder, Jakob Gasteiger, Behruz Heschmat, Talos Kedl, Gert Linke, Franz Mayrhofer, Szilvia Ortlieb, Tania Raschied, Uwe Reuter, Eva Sarközi Pusztai, Herwig Maria Stark, Hermann Staudinger, Maria Temnitschka, Gudrun Tischler, Jürgen Wagner, Sabine Watschka, Michael Wegerer, Josef Winkler, Reinhard Zich

Foto: Museumsverein Roiten

Text unter Foto: Künstler Gert Linke, Kurator Hartwig Knack, Sophi Fischer von der NöART, Abgeordneter Franz Mold, Künstler Jürgen Wagner, Museumsobfrau Roswitha Haghofer, Sponsorvertreter  Johann Prock, Kulturreferent Roland Stöger,die Künstlerinnen Szilvia Ortlieb, Eva Sarkozi Pustai und Sabine Watschla sowie Roswitha Straihammer von der NöART

01.05.2023